Wie du jeden Tag Zeit für deinen Glauben findest

“Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet, außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine ganze Stunde Zeit.”

(Franz von Sales – Ordensgründe und Mystiker)

“Ich würde ja gerne beten, doch mir fehlt die Zeit.” So oder so ähnlich höre ich immer wieder Menschen und auch Kollegen klagen.

Sehr beliebt ist auch “Ich feier so viele Gottesdienste, da brauch ich nicht auch noch alleine beten.”

Ja, im Alltag fehlt es oft an Zeit. Das geht auch mir so. Die wichtige Mail, viele Telefonate und vor allem unzählige Sitzungen.
Da kann man schon mal das Gefühl bekommen keine Zeit zu haben um den eigenen Glauben zu leben.

Doch gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Dinge neu zu ordnen:

  • Was ist wirklich wichtig?
  • Was ist der tiefere Sinn meiner Berufung?
  • Und für was mache ich all diese nervigen Aufgaben?

Es ist mir wichtig, mir regelmäßig den Wurzeln meiner Berufung und meines Berufs bewusst zu werden.

Hinzu kommt:
Die Suche und das Fragen nach Gott ist mit dem Diplom doch nicht abgeschlossen. Es gibt noch so viele offene Fragen.
Mein Gottesbild hat sich, geprägt durch Erlebnisse in meinem privaten Umfeld, aber auch durch Fragen von Gemeindemitgliedern (meist von Kindern), in den letzten Jahren immer wieder verändert.

Ich fände es geradezu arrogant mir einzubilden Gott zu kennen. Ich bin gemeinsam mit den Menschen ein Fragender auf der Suche.

Dazu brauche ich regelmäßige Auszeiten. Zeiten des Gebets, der Meditation und des theologischen Denkens.

Zeit zum Glauben leben.

Auch von Jesus erzählt die Bibel, dass er sich solche Auszeiten gönnte, so z.B. im Markusevangelium (Kapitel 6, 46). Nach der “Speisung der Fünftausend”, als die Jünger Tempo machten, machte Jesus piano. Er ging auf einen Berg, um zu beten. Jesus nimmt Tempo raus. Er nutzt das Gebet als Gelegenheit für Ruhe und Erholung. Nach einem anstrengenden Tag füllt er im Gebet seine Energiereserven wieder auf.

Es gibt viele Möglichkeiten neben dem Gebet, um dir selber kurz etwas Gutes zu tun. Geh um den Block, nimm ein Bad oder koch dir etwas gutes! Diese und viele andere Dinge tun Geist und Körper gut.

Auch das Gebet und das Nachsinnen über Gott dient nicht nur dem Geist, sondern auch dem Körper als Kraftquelle.

Doch wie jeden Tag Zeit dafür finden?

Nimm dir diese Zeit nicht nur, wenn es dir gerade passt, sondern plane sie fest in deinen Tag ein! Am besten sogar vor allem anderen.

Bei mir gehören das Gebet und das Lesen zu meiner festen Morgenroutine. Ganz egal was für ein Tag ansteht. Er startet immer gleich:

Toilette
Waschen
Kaffee kochen
Gebet
Lesen
Wichtigste Aufgabe

Beim Gebet schaue ich mir zunächst mit der Andachtsapp einen kurzen Videoimpuls an. Dann mache ich mir bewusst, dass Gott mir diesen neuen Tag schenkt und beginne ihn mit einem Kreuzzeichen. Anschließend schaue ich in den Kalender und gehe im Kopf alles durch, was ich für heute geplant habe. Ich bitte Gott bei allem Geplanten aber auch bei allem, von dem ich noch gar nichts weiß, bei mir zu sein.

Anschließend lese ich noch ein Fachbuch. Dank der App Blinkist meistens sogar ein ganzes Fachbuch in gekürzter Form.

Das ganze Procedere braucht nie mehr als 20 Minuten und die gönne ich mir jeden Tag.

Wenn du mehr über Morgenroutinen und Abendrituale erfahren möchtest und lernen willst, wie du eine eigene individuelle und zu dir passende Routine entwickelst, dann schau dir mein eBook für 4,99€ oder mein Taschenbuch für 6,99€ an.

Du hast keine 20 Minuten täglich?

Dann steh doch einfach immer 30 min eher auf. Dann hast du plötzlich sogar 10 Minuten über.

In den 10 Minuten kannst du dir selber etwas Gutes tun. Ein tolles, gesundes Frühstück, eine lange Dusche, ein kleiner Spaziergang, einfach aus dem Fenster gucken, ...

Newsletter

Trage deine E-Mail ein und erhalte meinen Newsletter. Kostet keinen Cent, nur deine E-Mail-Adresse. Austragen ist in jeder Mail möglich.

3 Kommentare

  • Hallo Benjamin,
    Respekt das Du den Willen dazu aufbringst, eine solche Routine einzuhalten. Ich tue mich um ehrlich zu sein immer sehr schwer, jegliche Routinen über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.

    Wie schaffst Du das, jeden Morgen 20-30 Minuten früher aufzustehen, ohne mal dem Verlangen nach dem liegen bleiben im Bett nachzugeben?

    Justine
  • Hallo Justine,

    Dabei komme mir wie Sachen zu Gute:

    1. Ich brauche sehr wenig Schlaf
    Ich habe mir einen festen Rhytmus angewöhnt und brauche im Schnitt 6 Stunden Schlaf pro Nacht. Normalerweise von 23 bis 4.45 Uhr. Wenn ich mal um 22 Uhr schlafen gehe, wache ich ohne Wecker um 4 Uhr auf.

    Ich mach mir aber keinen Druck. Wenn ich meinen Wecker ignoriere und weiter schlafe gräme ich mich nicht. Ich akzeptiere das mein Körper sich holt was er braucht. Etwa 1 mal im Monat passiert das.

    2. Ich habe Kinder
    WEnn ich liegen bleibe komme ich oft gar nicht zu meiner Routine. Denn entweder wollen die Kleinen direkt mit mir spielen oder sie legen sich zum schlafen auf mich und hindern mich so am Aufstehen ;-)

    viele Grüße Benjamin

Was denkst du?

..