Everyday Carry – warum ich jeden Tag genau das bei mir trage (und nicht mehr)

Everyday Carry.

Kurz: EDC.

Für viele ist das ein Hobby. Für manche ein Stil. Für andere ein Spiel mit Titan, Carbon und Gadgets.

Für mich ist EDC etwas anderes: Arbeitsfähigkeit, Sicherheit und Ruhe im Kopf.

Ich trage jeden Tag Dinge bei mir, weil ich sie brauche. Nicht, weil sie schön sind. Nicht, weil andere sie tragen. Sondern weil mein Alltag sie realistisch verlangt.

Ich arbeite in der Krankenhausseelsorge. Ich werde auch nachts gerufen. Ich wechsle Krankenhäuser. Ich begleite Menschen in Krisen. Und ich lebe mit medizinischen Besonderheiten, die mitgedacht werden müssen.

Mein EDC ist deshalb kein Lifestyle-Set, sondern ein verlässliches System.

1. Mein Grundsatz: Alles, was ich trage, trägt mich


Mein Maßstab ist einfach:

• Macht mich dieser Gegenstand handlungsfähig?

• Spart er mir Stress oder Risiko?

• Würde ich ihn vermissen, wenn er fehlt?

Wenn ein Gegenstand diese Fragen nicht beantwortet, fliegt er raus.

Minimalismus heißt für mich nicht „möglichst wenig“, sondern genug – und nicht mehr.

2. Das System hinter meinem EDC

Ich denke mein EDC nicht als lose Sammlung, sondern in Modulen:

1. Am Körper / in der Sling

2. Portemonnaie

3. EDC-Dose

Jedes Modul hat eine eigene Aufgabe. Nichts ist doppelt, ohne Grund.

3. Was ich täglich dabei habe (Überblick)

🔑 Schlüssel & Zugang

Ich trage alle Schlüssel bei mir, die ich realistisch brauchen kann:

• Krankenhäuser

• Wohnung meiner Mutter (Notfallzugang)

• Auto

Nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil Notfälle keine Planung zulassen.

🪪 Ausweise

Ich trage alle notwendigen Ausweise für verschiedene Häuser immer bei mir.

Gerade nachts oder bei Hauswechseln ist das keine Option, sondern Pflicht.

Ein Ausweis, den man nicht dabeihat, ist immer der falsche.

💳 Portemonnaie

Mein Portemonnaie ist bewusst sehr klein.

Nicht, weil ich wenig brauche, sondern weil ich klar unterscheide:

• Identität

• Bezahlen

• Notfall

Was da nicht reinpasst, gehört woanders hin.

Was genau drin ist, habe ich bewusst entschieden – nicht zufällig.

Ich trage immer bei mir:

  • Personalausweis
  • Notfallkarte mit Krankheiten und Kontakten
  • Führerschein
  • Deutschlandticket
  • Dienstausweis Bistum 
  • Parkkarte Krankenhaus
  • Krankenkassenkarte
  • Kreditkarte
  • Und Bonuskarte meines Lieblibgscafes (Das süße Leben in Wermelskirchen)

🔋 Strom

Ich trage eine magnetische Mini-Powerbank (5.000 mAh) bei mir.

Sie lädt:

• mein iPhone

• meine Apple Watch

• meine AirPods

Ohne Kabel, ohne Suchen, direkt am Gerät.

Für Rufbereitschaft ist das keine Komfortlösung, sondern Infrastruktur.

🧠 Ordnung & Prävention

Ich trage Dinge bei mir, die verhindern, dass kleine Probleme groß werden:

• eine Taschenreinigungskugel gegen Krümel und Schmutz

• eine ultraleichte Einkaufstasche als Volumenreserve

• einen Sonnenbrillenclip für meine Brille

• einen Streifen eines Brillenputztuchs

• einen Schnellverband

• einen Göffel

• eine sehr starke aber sehr kleine Taschenlampe

Das ist stille Vorsorge. Unauffällig. Wirksam.

4. Warum ich bewusst eine Dose nutze

Ein Teil meines EDC steckt in einer kleinen Metallbox.

Nicht, weil ich Dosen sammle. Sondern weil manche Dinge zusammengehören.

Die Dose ist mein Resilienz-Modul:

• medizinisch

• praktisch

• unabhängig vom Portemonnaie

Und: Ich habe ein Gummiband um die Dose, weil mir diese Inhalte zu wichtig sind, um sie versehentlich zu verlieren.

Das ist kein Overengineering. Das ist Verantwortung.

Was genau in dieser Dose ist, erkläre ich im zweiten Artikel ausführlich.

👉 Hier geht’s zum zweiten Artikel:

„Was ich in meiner EDC-Dose trage – und warum“

5. Minimalismus heißt: nichts beweisen müssen

Mein EDC muss niemandem gefallen.

Es muss funktionieren. Punkt.

Ich trage nicht weniger, um konsequent zu wirken.

Ich trage nicht mehr, um mich sicher zu fühlen.

Ich trage genau das, was mein Leben realistisch verlangt.

Und genau deshalb fühlt sich mein EDC nicht schwer an –

sondern ruhig.

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