Warum mein Tag länger ist als deiner

Ich bin Pastoralreferent, Blogger, Vater, Ehemann und Zeit für mich selbst will ich auch noch haben.

Woher die Zeit für alle Aufgaben nehmen?

In meinem Hauptberuf arbeite ich dienstags bis sonntags von morgens bis abends. An meinem Blog könnte ich täglich etwas tun und muss zumindest regelmäßig neue Artikel schreiben.
Meine Kinder haben jeden Tag den Wunsch und auch das Recht mit mir Zeit zu verbringen. Und Zeit für mich und meine Hobbys brauche ich auch. So gehe ich zum Beispiel fast täglich wandern.

Ich will dir heute verraten wie ich all diese Dinge unter einen Hut bekomme:

Ich habe mehr Zeit als die meisten anderen Menschen.

So einfach ist das. Doch wie kann ich bei den vielen Aufgaben und Anforderungen mehr Zeit haben als du?

1. Mein Tag ist morgens länger …
… weil er früher beginnt. Ich stehe dienstags bis freitags um 5 Uhr auf. sonntags schlafe ich bis 6 und am Montags solange bis ich von selbst wach werde.
Dadurch gewinne ich im Schnitt 11 Stunden Zeit pro Woche.
Meistens habe ich vor dem Frühstück die meisten Aufgaben des Tages bereits erledigt und habe so Zeit für Familie und mich, der Nacht abgerungen.
Das frühere Aufstehen habe ich eingeübt mit einem kurzen Buch, das ich dir sehr ans Herz lege:

Alles im Griff – Wie du erfolgreich und dauerhaft Gewohnheiten installierst: Teil 1: Theorie + Gewohnheit “früher aufstehen”

2. Mein Tag ist abends länger

Es wäre blödsinnig morgens eher aufzustehen und abends länger wach zu bleiben. Ich gehe stattdessen etwas früher schlafen als früher.
Dennoch habe ich abends mehr Zeit weil ich nur noch bewusst fernsehe.
Ich weiß nicht ob das nur mein Eindruck ist aber ich finde, dass das Fernsehprogramm immer schlechter wird. Wenn ich dann noch einrechne wie viel Zeit ich mit Werbung gucken verloren habe wird mir ganz anders. Ich bin kein genereller Gegner des Fernsehens. Manchmal hilft mir die Glotze beim entspannen. Ich gucke aber nur noch das was mir wirklich gefällt. Meistens nutze ich dazu einen Streamingdienst, dort kann ich selber auswählen was heute läuft. Es gibt aber zunehmend mehr Abende an denen ich nicht arbeiten muss und an denen ich den Fernseher nicht einschalte sondern die Zeit für mich oder unsere Ehe einsetzte.

3. Ich nutze Wartezeiten effektiv
Ich bin jederzeit vorbereitet auf nicht erwartete Wartezeiten. Zum Beispiel schreibe ich diesen Text gerade im Wartezimmer meines Arztes. Es ist eine Routineuntersuchung und ich bin somit nicht eingeschränkt in meiner Leistungsfähigkeit. Aktuell warte ich jetzt 44 Minuten und es wird wohl noch dauern. Diese Zeit ist nicht verloren sondern geschenkte Zeit, in der mich niemand stört.
Vor dem Schreiben habe ich diverse Artikel gelesen. Dazu habe ich für erwartbare Wartezeiten eine Lesemappe in meinem Büro mit zu lesenden Texten. Diese nehme ich zu solchen Terminen mit. Zusätzlich nutze ich die App »Pocket«, dort speichere ich interessante Artikel aus »Feddly« »Facebook« »Twitter« und Co. und lese sie in spontanen Wartezeiten.
Du kannst dir natürlich auch E-Mails, deine Wochenplanung oder Projektunterlagen mit nehmen.

Fazit: vorbereitete Wartezeiten sind effektive Arbeitszeiten

4. Ich plane meine Freizeit
Während der Jahres- und Monatsplanung plane ich meine Freizeit zu erst ein. Die Zeit für meine Kinder, meine Frau und mich trage ich vor der Arbeit in meinen Kalender ein. Das geht besonders gut mit regelmäßigen Terminen. So ist zum Beispiel jeder Montagabend geblockt für mich und meine Frau. Auch meine zwölf freien Wochenenden pro Jahr plane ich am Anfang des Jahres. Warum die Planung der privaten Termine zuerst erfolgen sollte, kannst du in diesem Video gut sehen:

 

 

Dieses Video und neun andere Inspirierende Videos habe ich in diesem Artikel vorgestellt.

5. Ich nutze meine Eigenzeit…
… für Sinnvolles nebenbei. Ich gehe fast täglich wandern. Dabei höre ich meistens Podcasts, die mir Tipps zum Blog liefern oder sich mit meinem Beruf beschäftigen. Oft telefoniere ich beim gehen auch mit Familie oder Freunden.

Mein Tag hat ebenso wie deiner 24 Stunden. Zeit ist das einzige gerecht verteilte Gut auf dieser Welt. Doch durch gute Planung und Zeitnutzung hole ich mehr aus diesen Stunden raus.
Probiere doch mal einen, mehrere oder alle 5 Tipps aus.
Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Der Artikel ist fertig und ich darf hoffentlich gleich zum Arzt. Aktuelle Wartezeit 63 Minuten – ein tolles Zeitgeschenk.

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1 Kommentar

  • Hallo Benjamin!

    Dein Tag läuft ähnlich strukturiert ab wie meiner. Also ist dein Tag gar nicht länger als meiner. :-)

    Ich bin freiberufliche Sprachlehrerin, schreibe mit großer Leidenschaft Blogartikel und Bücher (momentan übersetze ich mein Buch ins Englische), lese in verschiedenen Fremdsprachen und arbeite mit zwei Firmen zusammen. Zusätzlich lerne ich noch Sprachen, momentan vor allem Spanisch. In meinen anderen Sprachen muss ich ebenfalls auf dem Laufenden bleiben.

    Wie ich dafür die Zeit finde? Ganz einfach: Durch Organisation und Eliminierung von überflüssigen Tätigkeiten. Außerdem verbinde ich Lernen/Arbeiten und Alltag: Mich umgeben meine Sprachen (ob beruflich oder privat genutzt) immer und überall - ich habe ausländische Freunde (diese Freundschaften müssen gepflegt werden) und habe meist im Umkreis von einem Meter meine Sprachen liegen - in Form meines iPods, meines Smartphones, meiner Bücher, meiner Arbeitsmaterialien. Ich höre auf dem Weg zur Arbeit Podcasts, ebenso beim Sport und beim Gassigehen mit dem Hund. Ich lese im Wartezimmer des Arztes oder auch als Beifahrer im Auto (ok, manchmal schlafe oder esse ich auch ...) Blogartikel oder Bücher. Wenn ich alleine Auto fahre, darf es auch mal ein fremdsprachiges Hörbuch sein.

    Meine To-Do-Liste wird täglich aktualisiert (nein, das ist nicht viel Arbeit), dadurch sind die Dinge aus dem Kopf, denn den brauche ich für Wichtigeres. Die beiden großartigen Tools, die ich dafür nutze, sind Trello und Evernote.

    Ich setze klare Prioritäten. Ich stehe auch früh auf und mache die wichtigste Aufgabe des Tages zuerst (und das ist nicht die dringendste, sondern die, die mich persönlich weiterbringt). Ich schaue ebenfalls nicht viel fern.

    Ich fange mit der Arbeit sofort an und schleiche nicht erst eine halbe Stunde herum und lenke mich mit Ersatztätigkeiten wie Aufräumen oder Hin-und Herschieben meiner Wörterbücher ab.

    All das summiert sich - und so haben wir beide, Benjamin, wohl etwa gleich lange Tage.

    Und genauso wie du habe ich sehr sehr großen Spaß an dem, was ich tue! Das ist wohl das Hauptgeheimnis.

    Und: Man muss sich die Zeit nehmen für die Dinge, die einem wichtig sind. Wenn man darauf wartet, dass einem die Zeit schon zugeflogen kommt, wartet man ewig. Man ist selbst verantwortlich für sein Lernen und sein Leben, also sollte man auch aktiv planen, was man tun möchte und was nicht.

    Herzliche Grüße
    Christine

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