Mittagsrituale: Wie du richtig Pause machst

“Was keine Pause kennt, ist nicht dauerhaft.”

Publius Ovidius Naso, römischer Epiker

Niemand kann dauerhaft produktiv sein.

Ich nicht und du auch nicht!

Wir brauchen Pausen um dauerhaft fit zu bleiben. Viele Menschen verzichten auf ihre Pausen, weil sie meinen das sei verlorenen Zeit. Doch Achtung wer immer schneller arbeitet wird schnell langsamer. (Der Satz ist etwas kompliziert, lese ihn also am besten direkt nochmal 🙂 )

Doch was machen die Superproduktiven in Ihrer Mittagspause?

Ich habe sie gefragt und hier sind ihre Antworten:

Thomas Mangold selbst-management.biz

Mein Mittagsritual beginnt mit der Zubereitung meines Essens. Ich versuche wann immer es geht selbst zu kochen. Meistens leicht verdauliche Speisen, damit die Verdauung nicht all zu viel Energie abzieht.
Im Anschluss versuche ich dann einfache Tätigkeiten zu machen, die weder Geist noch Körper anstrengen. Zum Beispiel etwas aufräumen, swiffern, oder ähnliches. Das Mittagsritual beende ich so oft es geht mit einem 20 minütigen Powernap und einer anschließenden Tasse Kaffee, die mir den nötigen Power für den Nachmittag geben.

Johannes Schulte von inspiriere.de

Routinen sind genial. Wenn sie einmal eingeübt sind, kostet es wenig Energie, sie zu leben. Und sie machen oft einen großen Unterschied im Alltag. Genauso, wie auch ein einzelner Buchstabe einem Wort eine völlig neue Bedeutung geben kann. Die Katze zu füttern oder die Katze zu futtern ist nun mal nicht dasselbe. Zwei Punkte auf dem u haben hier der Katze das Leben gerettet.

Genauso kann es auch helfen, am Tag mal einen Punkt zu machen. Oder anders ausgedrückt: Eine Routine kann dem Tag eine andere Bedeutung geben. Warum, in aller Welt, habe ich also noch keine Mittagsroutine? Tatsächlich hat mich der Artikel von Benjamin neu angeregt, darüber nachzudenken.

Also, manchmal gönne ich mir einen Powernap. Einfach kurz 20 Minuten auf die Couch legen und die Augen schließen. Ich merke, dass diese Minuten einen echten Unterschied ausmachen. Anschließend setze ich mich mit mehr Energie wieder an den Schreibtisch.

Meistens arbeite ich allerdings mittags durch und warte auf den Höhepunkt. Der ist erreicht, wenn die Kinder am späteren Nachmittag aus der Schule kommen.

Dann nehmen wir uns als Familie meist richtig viel Zeit. Zum Essen. Zum Reden. Zum Lachen. Da können auch schon mal zwei Stunden vergehen. Ja, dies kann ich tatsächlich als Routine bezeichnen. Eine Routine, die unser Familienleben unwahrscheinlich bereichert.

Fazit – ob mittags, nachmittags oder früher Abend. Im Laufe des Tages ein kurzes oder auch längeres Ritual zu haben, kann unwahrscheinlich bereichernd sein.

Gordon Schonwälder von podcast-helden.de

Ich würde gerne sagen, dass ich eine perfekt ausbalancierte Pause mache, in der ich einer krass abgestimmte Routine folge. Eine Pause in der ich regelmäßig lese, ein Dankbarkeitsjournal ausfülle und ein wenig Yoga mache.

Oder waren das diese Morgenroutinen?!

Ich weiß es nicht.

Routinen sind gut, aber nur solange sie auch ihren Job tun: Erleichterung ins Leben zu bringen. Auf Competition, wer die geilsten Routinen in Social Media teilen kann, habe ich keine Lust.

Jeder Tag ist anders. Jeder Arbeitstag ist anders.

Deswegen ist auch jede Pause anders. Mal setze ich mich einfach nur eine halbe Stunde mit einem Snack vor Netflix, manchmal höre ich Podcasts und mache die Augen zu und machmal gehe ich spazieren.

Die Tage sind eh schon vorstrukturiert und auf vorgeplante Pausen habe ich keine Lust. Ich horche jeden Tag in mich hinein und überlege, was mir gut tun würde.

Irgendeinen Impuls gibt es immer in mir und Langeweile kommt nicht auf. Was mir mittlerweile etwas besser gelingt, ist das Auslassen des E-Mail-Accounts. Das mag selbstverständlich rüberkommen, aber nicht selten habe ich die Pausen genutzt, um andere Arbeitstätigkeiten zu erledigen. Aber das macht auf Dauer auch keinen Spaß.

Deswegen sind die Pausen immer Pausen. Sie haben einen einigermaßen festen Zeitpunkt im Arbeitstag, aber inhaltlich lasse ich mich da meist einfach treiben.

Torsten Pretzsch von ausdauerblog.de

Meine Bürotage finden nahezu ausschließlich im Sitzen statt. Sei es in vielen Besprechungen oder am Rechner beim Bearbeiten von E-Mails & Co. Deshalb gibt es in meiner Mittagspause nur einen Fixpunkt – Bewegung.

Ganz bewusst nehme ich nichts zu essen mit ins Büro, sondern nutze die Pause, um an die frische Luft zu kommen. Der Sauerstoff, der dabei mein Gehirn durchlüftet, hat schon so manchen gedanklichen Knoten gelöst. Der zehnminütige Spaziergang zum Supermarkt ist zudem noch eine wunderbare Gelegenheit, um mit dem einen oder anderen Kollegen zu plaudern.

Besonders im Winterhalbjahr nutze ich die Mittagspause auch gerne regelmäßig für eine kleine Sporteinheit direkt vom Büro aus. Schließlich ist das für mich unter der Woche oft die einzige Möglichkeit im Hellen zu trainieren.

Laufschuhe und -klamotten stehen dazu bereit und wenn dann noch der Terminkalender freundlich zu mir ist oder gar die Sonne lacht, gibt es kein Halten mehr. In den knapp 45 Minuten hole ich mir die Energie für den restlichen Tag. Denn eines fällt besonders auf – Suppenkoma oder ein Energieloch habe ich an Tagen, an denen ich mittags Sport gemacht habe, so gut wie gar nicht.

Sport am Mittag im Büro ist für mich möglich, weil wir im Büro eine Dusche haben. Ist das bei dir nicht der Fall, gilt es kreativ zu sein. Eine Freundin hat bei benachbarten Firmen nach einer Duschmöglichkeit gefragt und ist schließlich fündig geworden. So kann auch sie ihr Lauftraining in die Mittagspause legen oder gar am Morgen den Arbeitsweg dafür nutzen. Aber das ist ein anderes Thema…

Dominik Suparman von CoduTraining

An Bürotagen ist es eine recht einfache Routine bestehend aus 4 Kernelementen:

– Nährstoffe & Wasser: (Ich koche meist für die ganze Woche vor -> Buchempfehlung „A new way to dinner“ von Food 52) Essen warmmachen, Wasser auffüllen

– Luft: Außer bei starkem Regen setze ich mich immer raus zum Essen. Ich trinke mindestens 0,5 Liter zum Essen und immer um die 700kcal, für mich als Sportler ein relativ leichtes Essen bestehend aus hauptsächlich Eiweiß und Ballaststoffen und ein wenig Fett. (Zum Beispiel Kidneybohnen mit Thunfisch oder Hähnchen und Gemüse) Wir haben eine schöne Bank die direkt in Richtung Sonne (wenn die in Hamburg mal scheint) zeigt.

– Gedankliches Abschweifen, neue Impulse setzen: Podcast, Hörbuch oder Musik hören. (Möglichst die Augen in die Ferne schweifen lassen um sie von der PC Arbeit zu entlasten und den Geist frei zu machen

– Powernap/Meditation: Hier höre ich in mich hinein, wenn ich sehr geschafft bin, stelle ich mir einen Wecker für 10-15min für einen Powernap, ansonsten nutze ich die sevenmind app für eine geführte Meditation, teilweise mache ich auch einen Spaziergang um den Kreislauf anzukurbeln. Insbesondere an kalten, dunklen Tagen.

Normalerweise passiert das alles draußen. Insbesondere für die Meditation erfordert das ein wenig Training, falls da Leute vorbeilaufen oder Ähnliches. Aber es gibt nichts erfrischenderes als diese innere Ruhe in frischer Luft zu finden und alles auszublenden.

Und du Benjamin?

Seit einiger Zeit arbeitet meine Frau wieder und ich bin Mittags allein zu Haus. Daher kochen wir oft Abend entspannt und gemütlich, wenn die Kinder schlafen. Mittags mache ich mir nur eine Kleinigkeit. Meist ein Joghurt mit Obst oder Nüssen. Manchmal auch ein Omelette mit Kernen. Während dem Essen höre ich eine Podcastfolge. Es folgt ein ganz kurzer Mittagsschlaf. Meistens wache ich nach 5 Minuten wieder auf. Sobald ich einmal weg war und mich umdrehen will, stehe ich stattdessen auf. Wenn ich länger schlafen würde, bin ich am Nachmittag total kaputt.

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